Im Rahmen der Diplomausstellung vergibt die ZHdK jährlich Förderpreise an je eine Person aus Bachelor- und Master-Design. Das Preisgeld ist mit CHF 5'000 pro Studiengang dotiert. Die Förderpreise zeichnen herausragende Diplomarbeiten aus, die die Disziplin um Perspektiven bereichern und auf innovative Weise zu neuen Diskursführungen anregen. Alle 19 für den Förderpreis nominierten Projekte aus Bachelor und Master werden ab Ende September 2023 auf der Plattform Showcase Design umfassend vorgestellt.
Die Gewinner:innen
Die Jury hat sich nach eingehender Beratung für folgende Gewinner:innenprojekte entschieden. Im Bachelor überzeugte Simone Stolz mit ihrer Diplomarbeit «Grund genug». Die Jury beschreibt die Arbeit als
«[...] unglaublich klug und feinfühlig. Die poetische, beinahe literarische Interaktion zwischen Text und Bild führt uns exemplarisch vor, wie mit komplett analogen Mitteln relevante Geschichten erzählt werden können. Obwohl sich in dem Buch keine einzige Gewaltdarstellung findet, löst es eine tiefgehende Beklemmung aus.»
Im Master überzeugte die Arbeit «Syntia_CAM. Neubetrachtung von Sexarbeit durch digitales Storytelling» von Ludovica Galleani d’Agliano der Fachrichtung Interaction Design. Die Jury stellte fest,
«dass die Arbeit mutig und mit spannenden Ansätzen an der De-Stigmatisierung von Sexarbeit mitwirkt und dabei Verbindungen zwischen Cyber-Feminismus und der Geschichte von Cam-Girls knüpft. Die Breite der Recherche und die Vielschichtigkeit der Herangehensweise über den ganzen Entwicklungsprozess hinweg zeichnen dieses Diplomprojekt besonders aus.»
Honourable Mentions
Mit «Honourable Mentions» hat die Jury zudem gleich zwei weitere Bachelorarbeiten bedacht. «Para» von Tabea Wschiansky aus der Fachrichtung Industrial Design und «Dissecting Love – a queere Autopsie einer Beziehung» aus der Fachrichtung Game Design.
Die Jury stellte bei «Para» fest, «dass es sich bei dem Regenschutz für Menschen im Rollstuhl um ein bis ins Detail durchdachtes und sorgfältig gestaltetes Produkt handelt, das einer marginalisierte Gruppe die gesellschaftliche Teilhabe erleichtert.» Zudem würdigte die Jury bei der Diplomarbeit von Noe Mael Arnold «die innovative Kombination von Gamemechanik, Textelementen und dem komplexen Thema, das sich um die Aufarbeitung einer gescheiterten, queeren Beziehung dreht».
Desweiteren wurde auch im Master eine Diplomarbeit mit einer Honourable Mention bedacht. In der Arbeit «Die Verwendung der N'ko-Schrift in Westafrika und ihre politischen und kulturellen Implikationen» von Klervie Mouho, Diplomandin der Fachrichtung Visual Communication, sah die Jury grosses Entwicklungspotential. Gemäss der Jury hat sie «mit der Politisierung von Schrift in einem dekolonialen Kontext eine spannende Ausgangslage geschaffen. Das bewusste, ethische Vorgehen in der Zusammenarbeit mit lokalen Partner:innen sowie die raffinierte Nutzung beschränkter Ressourcen sind ebenfalls lobenswert zu erwähnen.»
Das Departement Design gratuliert herzlich zu den Auszeichnungen.