Als Studio hat sich Cosmos Design dem sog. Biophilic Design verschrieben. Es sucht somit nach neuen Wegen, wie der Mensch durch die Gestaltung von Raum und Objekt mit der Pflanzenwelt in Verbindung treten kann. Vor allem in urbanen Gebieten müssen Menschen oft mit wenigen Pflanzen und allgemein begrenzten Platzressourcen auskommen. Cosmos Design forscht und entwickelt für eine Zukunft, in der der bebaute Raum und natürliche Elemente verschmelzen.
Ausgehend von dieser Zielsetzung ist das hängende Pflanzengefäss Merkur entstanden. Cosmos Design hat es so entwickelt, dass es die Dreidimensionalität des Raumes nutzt, um grössere Pflanzen vielfältig zu platzieren. Merkur basiert auf modularen, austauschbaren Bauteilen und kann so auf nutzerspezifische Bedürfnisse angepasst werden. Seine Membran besteht aus natürlichem Wollfilz und wird in Handarbeit hergestellt. Eine durchdachte Leichtbaukonstruktion ermöglicht das Tragen des jeweiligen Gewichts in der Höhe.
Das Projekt hat seit der erstmaligen Fertigung dreier Prototypen verschiedene Arbeits- und Entwicklungsschritte durchlaufen. In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachspezialist:innen (aus den Bereichen Textilverarbeitung, Metallverarbeitung, Kunststoffverarbeitung, Begrünungsspezialisten) wurde Gefäss bis hin zur Produktionsreife ausgearbeitet und als Kleinserie industriell produziert.
«Als Biophilic Designer:innen stehen wir für gestalterische Innovation in der Produkt- und Raumgestaltung mit Pflanzen.»
An Merkur sticht die Materialität heraus. Was steckt dahinter?
Der Fertigungsprozess der hochwertigen Naturfilz-Membran war ein entscheidendes Entwicklungsfeld, denn natürliche Wollfasern lassen sich thermisch nur bedingt verformen. So wurden zu Beginn unterschiedliche Beschichtungsverfahren untersucht. Die langen Aushärtezeiten und die hohen Kosten der Werkzeuganfertigung stellten sich als unwirtschaftlich heraus. Als Lösung wurden schliesslich gebogene Federstahldrähte konstruiert, die durch ihre hohe Elastizitätsgrenze die Membran bespannen. Deren Herstellung verursacht keine zusätzlichen Werkzeugkosten. Die Bügel werden durch Sacklöcher fixiert, welche im Fertigungsverfahren der Bauteile ohne zusätzlichen Arbeitsschritt integriert werden können. Durch die Bespannungslösung behält die Membran zusätzlich ihre Flexibilität und kann platzsparend gelagert und verschickt werden.
Inwiefern hat euch die Entwicklung von Merkur besonders herausgefordert?
Als Produzent hinter seinem eigenen Entwurf zu agieren, ist mit sehr viel Verantwortung und Entscheidungsdruck verknüpft. Dabei die Übersicht zu bewahren und die Haltung gegenüber den eigenen Werten nicht zu verlieren, braucht einen starken Willen und ständige Reflexion des eigenen Handelns. Gleichzeitig ist es eine Gratwanderung zwischen ökologischen und wirtschaftlichen Prioritäten, deren Balance gerade ein junges und idealistisches Unternehmen herausfordert. Als Gestalter:in setzt man sich komplexen Wechselwirkungen aus, die aber nicht nur stressig sind, sondern auch bereichern und für viel zukünftig nutzbaren Erfahrungsschatz sorgen.
Zimmerpflanzen mögen eigentlich alle – was ist das gewisse Etwas, das ihr potentiellen Käufer:innen mit Merkur bietet?
Merkur eignet sich besonders für die Begrünung von öffentlichen oder gewerblich genutzten Innenräumen. Pflanzen können als funktionale sowie atmosphärische Elemente gezielt in der Raumgestaltung verwendet werden. Um Merkur innerhalb von Projekten einzubinden, arbeiten wir im B2B-Bereich eng mit Innenbegrüner:innen, Innenarchitekt:innen und Architekt:innen zusammen und bieten damit einen besonderen Service.