Hinter dem Saisonkalender Calendarium Culinarium steht Slow Food Youth CH: der Verein setzt sich den Grundsätzen von Slow Food und Bio Suisse entsprechend für Wissen um hochwertige, nachhaltige und lokal produzierte Lebensmittel ein. Gut, sauber und fair zu konsumieren ist heute keine Frage des Verzichts; vielmehr geht es darum, sich mit der zu jeder Jahreszeit vorhandenen Vielfalt auseinanderzusetzen, sich an unbekannte Produkte heranzuwagen, vom saisonalen Marktangebot inspirieren zu lassen und in der Küche einen kreativen Umgang damit zu finden.
Der Calendarium Culinarium vermittelt in Form eines Plakats die Saisonalität von 100 in der Schweiz angebauten Gemüse- und Früchtesorten und wurde von Flurina Gradin und Anna Pearson in Zusammenarbeit mit dem Grafiker und Illustrator Nando von Arb realisiert. Ausgehend von den Sortenangaben des Projektpartners Bio Suisse hat Nando während mehrerer Monate die Illustrationen umgesetzt. Jede der detailgetreuen Sortendarstellungen ist auf dem Plakat entsprechend ihres natürlichen Vorkommens im Jahreszyklus aufgeführt. Die Sortennamen sind in einer dreisprachigen Legende ergänzt.
Konzipiert in Zusammenarbeit mit Bio Suisse.
«Erdbeeren im Februar? Spargeln im September? Jede Jahreszeit bietet eine spannende kulinarische Vielfalt, aber die wenigsten Sorten sind rund ums Jahr in biologischer Qualität aus regionalem Anbau erhältlich.»
Was macht euch besonders stolz am Calendarium Culinarium?
Der Saisonkalender Calendarium Culinarium hat es geschafft, grundlegende Informationen zur Saisonalität von Früchten und Gemüse von der Innenseite des Putzschranks auf den Platz über dem Küchentisch oder sogar dem Sofa zu verlegen. Die Diskussion und das Wissen über Saisonalität werden so gestärkt. Weiter generiert der Verkauf des Plakats (über 10 Auflagen seit 2014) Mittel für andere Aktivitäten des Vereins Slow Food Youth und wird als Inspiration für Projekte auf der ganzen Welt genutzt: Mittlerweile sind in mehreren Ländern durch lokale Illustrator:innen eigens gestaltete Plakate veröffentlicht worden.
An eurem Projekt fällt auf, dass es ohne Fördergelder realisiert wurde. Inwiefern war das eine spezielle Herausforderung?
Die fehlende Vorfinanzierung war tatsächlich die grösste Herausforderung des Projekts, insbesondere aufgrund des grossen Zeitaufwands, der für die Gestaltung der Plakatinhalte anfiel. Nachdem die erste Auflage erfolgreich verkauft werden konnte, standen dann die notwendigen finanziellen Mittel zu Verfügung. Insbesondere Nando - der Illustrator - ist am Anfang ein grosses Risiko eingegangen. Im Rückblick hat sich unser Mut aber definitiv ausgezahlt.
Welches Konzept steht hinter den Illustrationen? Und wie kam die Zusammenarbeit mit Nando von Arb zustande?
Wichtig ist uns eine geradlinige, unverstellte Bildsprache, die für ganz unterschiedliche Zielgruppen funktioniert. Im Fokus stehen aber sicherlich Personen, die kulinarisch interessiert sind und einen Sinn für Ästhetik haben. Nando wurde angefragt, weil er bereits für das Unternehmen Das Pure wunderschöne Illustrationen geschaffen hatte und damit am Slow Food Markt in Oerlikon aufgefallen war. Wir haben uns alle sofort gut verstanden und konnten so rasch mit dem Projekt loslegen.