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slo-mo

Manchmal liegt die Ressource direkt vor der Tür. Für slo-mo ist es Secondhand-Kleidung aus dem Quartier, die ihren Weg in ein neues Zuhause finden soll. Damit leistet der Laden einen kleinen, aber wichtigen Beitrag auf dem Weg von der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft in eine nachhaltigere Zukunft.

© slo-mo secondhand
© slo-mo secondhand

slo-mo setzt sich für Nachhaltigkeit in der Bekleidungsindustrie ein. Der Laden schafft ein niederschwelliges Angebot, das im Gegensatz zur gängigen Fast Fashion auf Wiederverwertung und Ressourceneffizienz basiert.

slo-mo agiert einerseits als klassischer Secondhand-Laden, in dem gebrauchte Kleidung weiterverkauft wird. Anderseits als sog. Second-Season Laden: das Team um die Gründerinnen und Inhaberinnen Noémi Barta und Katrin Siegel übernimmt unverkaufte Kleidung von Partnerboutiquen und bietet sie selbst an. Im dritten Bereich Second-Design schafft slo-mo für Jungdesigner:innen, die sich dem Thema Upcycling widmen, eine Plattform. Sie hauchen unterem anderen den eigenen Restposten ein neues Leben ein.

Es besteht eine Second-Season Kooperation mit den Läden Rrrevolve, Yoomee und Arniko Concept Store. Im Rahmen von Second-Design wird der Jungdesigner Kanza gefördert (in Kooperation mit der Fachrichtung Trends & Identity, ZHdK). Weitere Kooperationen bestehen mit na&? und Friskyness.

© slo-mo secondhand
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«Ich sehe slo-mo als eine Art Spielwiese, auf der wir uns ausprobieren, in ständigem Austausch mit anderen, Vorhandenes durchschütteln, neu sortieren und dabei einen Mehrwert generieren mit möglichst geringen Folgen für die Umwelt und das Klima.» – Noémi Bartha

«Ich möchte Orte gestalten, an denen sich die Menschen wohlfühlen und entspannt sein können. Für mich war es aufregend, einen leeren Raum in ein Geschäft zu verwandeln, das diesem Anspruch gerecht wird.» – Katrin Siegel

© slo-mo secondhand
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Was hat euch dazu motiviert, mit slo-mo ins Secondhand-Business einzusteigen?

Wir leben in einer Gesellschaft, die sich Überfluss leisten kann und dabei Überschuss produziert. Wir ersticken an Dingen, gleichzeitig haben viele Menschen zu wenig Platz. Der immer beliebter werdende Vintage-Kleiderhandel ist Ausdruck davon. Wir unterstützen diesen Trend, gleichzeitig sind wir mit den gängigen Praktiken nicht einverstanden. Viele grosse Vintage-Läden versuchen ihren Kund:innen ähnliche Bedingungen zu bieten wie ein Fast Fashion-Laden: Kleider vorsortiert ab der Stange. Also werden grosse Container mit Unmengen an gebrauchten Kleidern in Länder mit niedrigen Lohnkosten gebracht. Was gerade hip ist im Bereich Vintage wird selektiert und danach wieder in alle Welt versandt. Fragt sich, wie klimafreundlich, nachhaltig und fair das noch ist. Wir wollen ein anderes Modell anbieten.

Wie hebt ihr euch von den vielen anderen Secondhand-Läden ab?

Unser Kerngeschäft ist eher traditionell als innovativ. Im Grunde machen wir das Gleiche wie eine Kleiderbörse. Aber nachhaltige Projekte im Modesektor sind noch längst nicht so verbreitet wie nötig. Innovation kann auch heissen, Althergebrachtes neu zu interpretieren. Vor allem wenn darin Werte schlummern, die dem Zeitgeist entsprechen. Das tun wir mit slo-mo. Zudem versuchen wir offen zu sein für andere Wege der Slow Fashion. Die Konzepte Second-Season und Second-Design, wenngleich bei letzterem der Begriff von uns stammt, haben nicht wir erfunden. Dennoch: in der Kombination der drei Bereiche und als modischer Spiegel unseres Quartiers, nämlich an der Schnittstelle der Kreise 6, 10 und direkt angrenzend an den Kreis 5, ist slo-mo einmalig. Bei uns gibt es keine Gender- und Altersbegrenzungen. Unser Motto lautet: Was passt, das passt.

Mit welchen Herausforderungen seht ihr euch konfrontiert?

Für uns als zweifache Mütter ist das Thema Zeitmanagement eine besondere Herausforderung. Die grösste Schwierigkeit ist unsere dreifache Rolle als Gestalterinnen, Gastgeberinnen und Idealistinnen, in der wir uns mittlerweile ziemlich gut zurechtfinden. In die Rolle der Geschäftsfrau hingegen müssen wir beide noch hineinwachsen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob uns das gelingt und der Laden langfristig bestehen kann oder ob dieses Experiment zu idealistisch gedacht war. Uns nährt der anhaltende Support, der von vielen Seiten kommt. Das Projekt hat von Anfang an sehr grossen Anklang gefunden, in unserem privaten Umfeld und im Quartier. Wir sind nach wie vor überwältigt, wie viel positives Feedback und Liebe wir teilweise täglich erhalten.

© slo-mo secondhand
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Noémi Bartha wurde 1988 geboren, hat verschiedene Kunstschulen besucht und war nach ihrem Master in Kunstpädagogik einige Jahre als Grafikerin tätig. Sie ist Mutter von zwei Kindern.

Katrin Siegel wurde 1982 geboren. Sie ist Kulturgestalterin, seit 2018 im Departement Design der ZHdK als administrative Assistenz tätig und zudem verantwortlich für die Vorbildung. Sie ist Wahlzürcherin seit sechzehn Jahren und Mutter von zwei Kindern.

slo-mo.ch

slo-mo verkauft alle Kleidungsstücke vor Ort im gleichnamigen Laden

slo-mo
Kornhausstrasse 16
8006 Zürich

Öffnungszeiten

Montag geschlossen
Di - Fr 11:00-18:30
Samstag 11:00-18:00
Sonntag geschlossen