Der Industriedesigner Lukas Streit interessiert sich für produktionsgetriebene, unaufdringliche Lösungen. In seinem Schaffen strebt er nach visuell und technisch nachhaltigen, kosteneffizienten und intuitiven Entwürfen.
Looping entstand in Zusammenarbeit mit der Manufaktur Tempo Mobile aus Tokio. Deren Produkte zeichnen sich durch intelligente Lösungen in der industriellen Herstellung und ihre speziellen kinetischen Eigenschaften aus. Im Falle von Looping beginnt sich ein auf das Stand-Mobile aufgesetztes Rohr bei der kleinsten Luftströmung im Kreis zu drehen und sorgt so für ständige Bewegung. Die Mobiles werden flach verpackt versendet und können dank der beiliegenden Anleitung in wenigen Schritten zusammengebaut werden.
Entwickelt und produziert in Kooperation mit Tempo Mobile, unterstützt von der ECAL.
«Mein Mobile richtet sich an Menschen, die Freude haben an kleinen, einfachen und poetischen Objekten.»
Wie nahm die Entwicklung von Looping ihren Anfang?
Während meines Studiums an der ZHdK habe ich ein Austauschsemester an der ECAL in Lausanne absolviert. Dabei hatte ich das Glück, mit meiner Klasse ein Semesterprojekt in Kooperation mit der japanischen Firma Tempo Mobile bestreiten zu dürfen. Diese Zusammenarbeit fand unter dem Titel Ugoku statt, was auf Japanisch Bewegung heisst. Die Mobiles werden in einer kleinen Werkstatt im Grossraum Tokio teils in Handarbeit erstellt.
Gibt es für dich zentrale Elemente, die im Endprodukt sichtbar werden sollten?
Ich wollte ein Mobile gestalten, das einerseits dem Thema Bewegung gerecht wird, andererseits in den kleinen japanischen Wohnräumen Platz findet und sich zudem sehr flach versenden lässt. Als Industriedesigner stand für mich für einmal nicht die Nützlichkeit des Objekts im Vordergrund, sondern die Verständlichkeit der Gebrauchsanweisung, die Einfachheit des Aufbaus und zu einem grossen Teil die Anmut, die ästhetische Funktion des Objekts.
Während der Entwicklung wart ihr mehrmals in Japan und habt euch mit anderen Designer:innen ausgetauscht. Wie lief das ab?
Es ergab sich, dass die ganze Klasse den Creative Directors und dem Auftraggeber ihre Entwürfe präsentieren konnte. Zum ersten Mal während des Salone del Mobile in Mailand, das zweite Mal reisten wir für zehn Tage nach Tokio, wo wir Designer:innen in ihren Studios besuchten, Produktionsbetriebe anschauten, im Museum 21_21 in Tokio im Rahmen einer Ausstellung unsere Mobiles präsentierten und übrigens ganz allgemein eine wunderbare Zeit hatten. Für unsere Präsentation kam zu unserer Überraschung dann sogar der japanische Designguru Naoto Fukasawa zu Besuch. Im Sommer 2018 wurden die drei ausgewählten Entwürfe von Lisa Bernasconi, Loris Gomboso und mir in Tokio offiziell präsentiert.