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Diplom 2024

Im Rahmen der Diplomausstellung vergibt die ZHdK jährlich Förderpreise an je eine Person aus BA und MA Major Design. Das Preisgeld ist mit CHF 5'000 pro Studiengang dotiert. Die Förderpreise zeichnen herausragende Diplomarbeiten aus, die die Disziplin um Perspektiven bereichern und auf innovative Weise zu neuen Diskursführungen anregen. Alle 19 für den Förderpreis nominierten Projekte aus Bachelor und Master finden sich hier und werden ab Ende September 2024 auf der Plattform Showcase Design umfassend vorgestellt.

Alle Nominierten in der Übersicht. Foto: David Jäggi. © ZHdK.
Alle Nominierten in der Übersicht. Foto: David Jäggi. © ZHdK.

Die Gewinner:innen

Die Jury hat sich nach eingehender Beratung für folgende Gewinner:innenprojekte entschieden. Im BA Major überzeugte Enrico Bachmann mit seiner Diplomarbeit «Proceed to Rescue. Dilemma zwischen Gesetz und Menschenrechten» (BA Major Knowledge Visualization).

«Die Jury hat besonders überzeugt, dass Du dieses politisch und ethisch hoch aufgeladene Thema in eine Form bringst, die die Darstellungskonventionen übersteigt: Du hast Dich ganz bewusst zu einer abstrakten, man könnte schon fast sagen: technoiden Bildsprache entschieden, die nicht auf eine unmittelbare Emotionalisierung setzt. Im Unterschied zu vielen journalistischen Photographien oder aktivistischen Designformen setzt «Proceed to rescue» das individuelle Leid und Schicksal der Opfer nicht in Szene. Vielmehr nimmst Du durch die schematische Darstellung der Personen auf gestalterischer Ebene eine Haltung ein, die die Grundlage eines jeden Akts der Solidarität darstellt, nämlich die Überzeugung, dass sich Menschen – in diesem Fall die Retter und die Geretteten – nicht wesentlich voneinander unterscheiden lassen.» – Auszug aus der Laudatio von Prof. Dr. phil. Sophia Prinz (Professorin für Designtheorie & -geschichte)

Still «Proceed to Rescue» by Enrico Bachmann. BA Major Knowledge Visualization. © ZHdK.
Still «Proceed to Rescue» by Enrico Bachmann. BA Major Knowledge Visualization. © ZHdK.

«[...] Deine Arbeit [ist] ein Musterbeispiel für einen runden, in sich stimmigen Designprozess: Begonnen bei der Forschungsfrage, über die ausführliche Hintergrundrecherche, die empirische Forschung vor Ort in Marokko, das iterative Prototyping und User testing mit verschiedenen Zielgruppen bis hin zu einer gelungenen Präsentation im Ausstellungsraum, welche die Aufgeräumtheit des White Cube bewusst durchkreuzt. Insgesamt handelt es sich um eine äusserst sensible und kluge Arbeit, die das Potential hat, in verschiedene Richtung weiter ausgebaut zu werden: sei es in der praktischen Anwendung, als Vermittlungstool oder in der Designorschung.» – Auszug aus der Laudatio von Prof. Dr. phil. Sophia Prinz (Professorin für Designtheorie und -geschichte)

«Digital Zellij. Mensch-Maschine-Kooperation für traditionelles marokkanisches Handwerk» von Armin Aschenbrenner (MA Major Interaction Design). © ZHdK.
«Digital Zellij. Mensch-Maschine-Kooperation für traditionelles marokkanisches Handwerk» von Armin Aschenbrenner (MA Major Interaction Design). © ZHdK.

Honourable Mentions

Mit «Honourable Mentions» hat die Jury zudem gleich zwei weitere Bachelorarbeiten bedacht. «RiceBoy Dreams» von Charles Hanil Roberge (BA Major Game Design) und «Im Schatten des Matterhorns» von Anna Sutter & Loris Bosco (BA Major Cast / Audiovisual Media).

Prof. Dr. phil. Sophia Prinz (Professorin für Designtheorie und -geschichte) bezeichnete die Arbeit «Im Schatten des Matterhorns» in ihrer Laudatio als «[...] äusserst sehenswerte Youtube-Serie, die vergessene oder verdrängte Kapitel der Schweizer Geschichte einem jungen Publikum – und nicht nur diesem – auf eine unterhaltsame, aber fundierte Weise nahebringt. Gerade angesichts einer zunehmenden Geschichtsvergessenheit ist ein solches Format gesellschaftlich äußert relevant.Die Jury stellte bei «Para» fest, «dass es sich bei dem Regenschutz für Menschen im Rollstuhl um ein bis ins Detail durchdachtes und sorgfältig gestaltetes Produkt handelt, das einer marginalisierte Gruppe die gesellschaftliche Teilhabe erleichtert.» Zudem würdigte die Jury bei der Diplomarbeit von Noe Mael Arnold «die innovative Kombination von Gamemechanik, Textelementen und dem komplexen Thema, das sich um die Aufarbeitung einer gescheiterten, queeren Beziehung dreht».

Charles Hanil Roberges künstlerische und diskursive Leistung wurde in der Laudatio von Sophia Prinz wie folgt beschrieben. ««Rice Boy Dreams» erzählt nicht nur eine äusserst komplexe Geschichte von Krieg, systemischem Kolonialismus, Familie und kultureller Identität zwischen Korea, Kanada und der Schweiz, sondern führt das Medium Game durch eine geschickte Kombination von gestalterischen, narrativen und technologischen Elementen über seine eigenen Grenzen hinaus.»

Das Departement Design gratuliert herzlich zu den Auszeichnungen.

Gruppenfoto Preisträger:innen und Honrable Mentions. Loris Bosco, Anna Sutter, Enrico Bachmann, Charles Hanil Roberge (von links). Foto: David Jäggi. © ZHdK.
Gruppenfoto Preisträger:innen und Honrable Mentions. Loris Bosco, Anna Sutter, Enrico Bachmann, Charles Hanil Roberge (von links). Foto: David Jäggi. © ZHdK.

Die Juror:innen

Prof. Dr. phil. Sophia Prinz I Professorin für Designtheorie und -geschichte, ZHdK
Seit August 2021 ist Sophia Prinz Professorin für Designtheorie und -geschichte an der ZHdK und unterrichtet im BA und MA Design. Zuvor war sie Gastprofessorin für Designtheorie und Gender Studies an der Universität der Künste Berlin (UdK) (2018-2020). Neben ihrer universitären Tätigkeit war sie an zahlreichen Ausstellungsprojekten beteiligt, u.a. am Johann Jacobs Museum Zürich (2012-2021) und am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (2015-2018). In ihrer Forschung beschäftigt sie sich u.a. mit Praxistheorien der Wahrnehmung und dem Wechselverhältnis von Gesellschaft und Gestaltung in der globalen Moderne.

Gayatri Parameswaran I Autorin, Regisseurin und Produzentin Now Here Media
Gayatri Parameswaran ist eine mehrfach preisgekrönte Autorin, Regisseurin und Produzentin von immersiven Produktionen. Sie ist in Indien geboren und aufgewachsen und lebt derzeit in Berlin, wo sie NowHere Media mitbegründet hat - ein Storytelling-Studio, das zeitgenössische Themen durch eine kritische Linse betrachtet. Gayatris künstlerische Praxis liegt an der Schnittstelle von Storytelling, Technologie und gesellschaftlicher Wirkung. Ihre Arbeiten wurden unter anderem beim Venice International Film Festival, Tribeca Film Festival, SXSW, IDFA, Festival de Cannes und bei den Vereinten Nationen ausgestellt. Sie ist ein Sundance New Frontier Alumnus und hat, neben anderen Auszeichnungen, den Tribeca Storyscapes Award für den besten immersiven Film, den SXSW Best Use of Immersive Arts und den Lumiere Award für den besten VR-Dokumentarfilm gewonnen. Gayatri ist Gastdozentin an Hochschulen wie der Freien Universität (FU) Berlin, der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW), der Filmakademie Baden-Württemberg und der Züricher Hochschule der Kunst (ZHdK).

Simone Stolz I Freischaffende Illustratorin I Preisträgerin ZHdK Förderpreis Design 2023
Simone Stolz lebt und arbeitet als selbstständige Illustratorin in Winterthur in der Schweiz. 2023 hat sie ihr Studium in Knowledge Visualization an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK abgeschlossen. Für ihr Abschlussprojekt «Grund genug» erhielt sie den Förderpreis Design der ZHdK. Ein Austauschsemester absolvierte sie 2021 am National College for Art and Design NCAD in Dublin. Geschichten zu erzählen und die Gestaltung dabei als Mittel zur Kommunikation, Vermittlung und Forschung zu verstehen – Unsichtbares sichtbar zu machen. Dies treibt sie als Designerin und Illustratorin an.

Alain Bellet I Designer und assoziierter Professor im Studiengang Media & Interaction Design an der Hochschule für Kunst und Design ECAL
Alain Bellet ist Designer und assoziierter Professor im Studiengang Media & Interaction Design an der Hochschule für Kunst und Design ECAL in Lausanne. Er leitete das Programm 9 Jahre lang von 2006 bis 2015. Sein Lehransatz basiert hauptsächlich auf Experimenten mit Studenten, die sich mit verschiedenen Kontexten im Bereich der digitalen Kreation beschäftigen. Diese Kontexte, in denen Interaktivität einen wichtigen Platz einnimmt, reichen von bildschirmbasierten und greifbaren Benutzeroberflächen für digitale Geräte über interaktive Installationen bis hin zu AR/VR/XR-Erfahrungen. In seiner Lehr- und Forschungspraxis konzentriert er sich auf die Beziehung, die wir zu Technologien haben, und die Art und Weise, wie wir mit ihnen interagieren. Sein Ansatz fördert eine kritische Sichtweise, die aber auch mit Humor und Poesie gespickt ist. Mit einem Abschluss in Grafikdesign und visueller Kommunikation wechselte er vor zwanzig Jahren, kurz nach seinem Abschluss, zu bildschirmgestützten und interaktiven Medien und entwickelte Erfahrungen und digitale Präsenzen für verschiedene Akteure im kulturellen Bereich. Heute lebt er zwischen Lausanne und Zürich, wo er in seiner eigenen Praxis arbeitet.

Die Jurypräsidentin

Corina Zuberbühler, Studiengangsleiterin Bachelor und Master Design