Corina Zuberbühler
Wo bist du in der ZHdK anzutreffen?
Die Bibliothek mag ich gerne, im Vergleich zu den belebten Gängen und Hallen ist es unglaublich ruhig da. Wenn ich in kurzer Zeit ohne Ablenkung etwas erledigen oder überlegen möchte, setze ich mich mit Blick auf den Uetliberg und dem Laptop oder einem Blatt Papier auf dem Schoss in einen der grossen Ohrensessel und schaue mir danach im Regal kurz an, welche Neuerscheinungen ausgestellt sind.
Wovon träumst du zurzeit?
Von unbeschwerten Begegnungen mit Menschen (vielen Menschen!) ohne Maske und Sicherheitsabstand.
Mit wem würdest du gerne ein halbes Jahr die Rolle tauschen?
Mit Industrial Design habe ich damals eine Studienrichtung gewählt, bei der das Arbeiten in der Modellbauwerkstatt eine wichtige Rolle spielt. Bei meinem jetzigen Job sitze ich oft in Besprechungen oder vor dem Bildschirm und beschäftige mich mit unterschiedlichen strategischen oder planerischen Design- und Designausbildungsfragen. Das ist zwar eine spannende Aufgabe, aber am Abend kann ich oft nicht sehen, was ich tatsächlich während des Tages erarbeitet habe. Bei einem Rollentausch würde ich gerne mal wieder etwas weniger Statisches tun und meine Hände über die Maus- und Tastaturbedienung hinaus nutzen. Ich würde es toll finden, nach dem Arbeitstag ein sichtbares Ergebnis der verrichteten Arbeit vorliegen zu haben. Tauschen würde ich darum am liebsten mit einer Floristin, einer Gärtnerin oder einer Försterin. Aber auch in die Rolle einer Frisörin, Köchin, oder Konditorin würde ich gerne für eine Weile schlüpfen.
Was würdest du als den spannendsten Moment in deinem Lebenslauf bezeichnen?
Wenige Jahre nach meinem Studium habe ich die Möglichkeit bekommen, in Taipeh die Tochterfirma einer Schweizer Designagentur aufzubauen. Beruflich für mehrere Jahre in eine neue Kultur eintauchen zu können war eine tolle Erfahrung! Die Aufträge waren viel diverser als ich sie von der Schweiz her kannte, es werden immer noch unglaublich viele Produkte in Taiwan produziert, in unterschiedlichsten Industriezweigen. Von Nähmaschinen über Velosattel, LED-Leuchten und Rucksäcken zu Medizinaltechgeräten und Unterhaltungselektronik – da war einfach alles dabei, jeder neue Auftrag war ein Eintauchen in ein komplett neues Feld.
Was ist dein Lieblingsdesignobjekt?
Zum einen mag ich es, wenn in Alltagsgegenständen perfektes Design integriert ist, ohne dass diese den Anspruch haben, Designobjekte zu sein. Da kann ich mich ab dem Scherenwäschetrockner von Manufaktum genauso erfreuen wie ab meiner Flasche von Sigg. Zum anderen sind die Objekte, die ich speziell gerne habe, oft eng verknüpft mit einer besonderen Erinnerung an Orte, Menschen oder Erlebnisse.