Fiona Knecht
Was fasziniert dich an der ZHdK?
Das Toni-Areal mit all seinen Bewohnerinnen und Gästen und deren vielfältigen Hintergründen ist ein unerschöpflicher Wissenspool. Es macht mich stolz, mit meinen Erfahrungen aus der Design-Praxis einen Teil dazu beizutragen und ich schätze den Austausch mit den Studierenden und Dozierenden sehr.
Auf was kannst du im Toni nicht verzichten?
Ganz ehrlich? Ich muss mir mindestens einmal pro Woche ein «Lachs-Zöpfli» aus der Cafeteria gönnen, dann bin ich happy.
Wo inspirierst du dich?
Ich bin wie ein Schwamm. Jeden Tag sammle ich Eindrücke, die mich zu neuen Ideen und Projekten anregen. In Gesprächen, auf Bildern, in Texten – Inspiration ist überall. Leider hat der Tag nur 24 Stunden und auch die Wochen sind viel zu kurz, so dass ich immer das Gefühl habe, meinen Ideen nicht nachkommen zu können.
Was würdest du als den spannendsten Moment in deinem Lebenslauf bezeichnen?
Da gibt es viele. Ich liebe Kontraste und neue Herausforderungen. Das führt immer wieder zu spannenden Momenten. Beispielsweise konzipierte ich die Einrichtung für eine Katholische Kirche und lancierte zeitgleich mit 10 Dragqueens eine Kunstedition. Während ich meinen Designstudierenden die Grenzen industrieller Produktionsmethoden näherbringe, sprenge ich diese in Rauminstallationen. Als ich ins Musikgeschäft meiner Eltern eingestiegen bin, hätte ich nie gedacht, dass daraus ein Modelabel entsteht. Solche Entwicklungen sind spannend und ich möchte offen bleiben für das, was als nächstes kommt.
Was ist deine persönliche Definition von Design?
Für mich ist Design angewandte Gestaltung. Sie dient immer einem (Gebrauchs-)Zweck, hat eine Kundin oder einen Benutzer, worauf sie sich bezieht und wofür sie Lösungen sucht. Ohne dieses Vis-à-Vis wäre Design für mich nicht dasselbe. Meine eigenen Entwürfe bewegen sich oft im Bereich des Critical Design, sind mehrschichtig oder haben versteckte Botschaften, die es zu entblättern gilt. Dabei interessiert es mich, wie Menschen darauf reagieren.
Was ist dein Lieblingsdesignobjekt?
Ich liebe «Conversation-Pieces». Das sind Objekte, über die man eine Geschichte erzählen oder auch mal diskutieren kann. Es dürfen auffällige Entwürfe sein, wie Philippe Starcks «Jucy Salif», der «Skeleton-Dress» von Iris van Herpen oder das Bücherregal «Carlton» von Ettore Sottsass. Es gibt aber auch viele funktionale und schlichte Entwürfe, hinter denen sich eine spannende Geschichte verbirgt.