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Karin Seiler

Was bestimmt deinen Arbeitsalltag?
Das Jonglieren all der verschiedenen, kleineren und grösseren Aufgaben des Hochschulalltags und das gleichzeitige Denken in kürzeren und langen Zeiträumen. Im Frühlingssemester 2021 also zum Beispiel den Diplomabschluss würdig zu gestalten, das Semester abzuschliessen, das Herbstsemester zu planen und das neue Curriculum für die Studienreform zu entwickeln.

Wo bist du in der ZHdK anzutreffen?
In Zukunft hoffentlich wieder beim Unterrichten im Oblichtsaal – für mich einer der schönsten Räume im Toni-Areal. Er bietet ideale Voraussetzungen für den Unterricht im analogen Zeichnen und Malen, das für Wissenschaftliche Illustrator:innen die Basis ihrer Expertise bildet. Das Geräusch von Bleistift auf Papier und der Geruch der Farbe machen nach drei Semestern Fernunterricht richtig gute Laune.

Mit welchen Themen beschäftigst du dich gerade persönlich?
Die Krise des Vertrauens in die Wissenschaft, die sich im Kontext der Pandemie gezeigt hat, ist Anlass für mich, vertiefter über die Rolle der Visualisierung in der Wissenschaftskommunikation und auch über neue Formate und Medien nachzudenken. Wie können aktuelle Forschungsresultate präzise und verständlich an ein möglichst breites Publikum vermittelt werden? Wie bringt man die unterschiedlichen Ansprüche von Wissenschaft und Design zusammen? Auch im Kontext der Klimakrise ist das ein sehr relevantes Problem.

Was liest du zurzeit?
Das Buch «Invisible Women» von Caroline Criado Perez zum Thema «Gender Data Gap» ist ein Augenöffner hinsichtlich des gesellschaftlichen Handlungsbedarfes für eine echte Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern. Absolut empfehlenswert, insbesondere für Designer:innen.

Mit wem würdest du gerne einmal zusammenarbeiten?
Ich bin fasziniert von der Geschichte und den Sammlungen naturwissenschaftlicher Museen und würde gerne einmal gemeinsam mit Expert:innen eine Ausstellung an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Forschung und Design kuratieren.

Was ist deine persönliche Definition von Design?
Design ist alles, was im Hinblick auf eine bestimmte Funktion bewusst gestaltet ist.

Mit wem würdest du gerne ein halbes Jahr die Rolle tauschen?
Mit einer Tänzerin, einer Choreografin oder einer Sängerin. Ich würde gerne eine Zeitlang mit dem Körper oder der Stimme arbeiten und mich in eine entsprechende Arbeitsweise vertiefen.

Wo siehst du das Departement Design (DDE) in 2050?
Ich hoffe, dass das DDE in dreissig Jahren eine Form haben wird, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können – aus der Überzeugung, dass die Herausforderungen von heute neue Gesellschaftsformen und damit auch ein verändertes Bildungsverständnis erfordern werden.

Funktion
Leiterin BA-Vertiefung Scientific Visualization
Jahr
2021
Karin Seiler
Foto: David Jäggi. © ZHdK.
Foto: David Jäggi. © ZHdK.
Unterrichten im Oblichtsaal.
Unterrichten im Oblichtsaal.
Illustration von Christoph Niemann.
Illustration von Christoph Niemann.
Ausstellungsansicht «IL SARCOFAGO DI SPITZMAUS E ALTRI TESORI» von Wes Anderson und Juman Malouf. Fondazione Prada. Milano 2019.
Ausstellungsansicht «IL SARCOFAGO DI SPITZMAUS E ALTRI TESORI» von Wes Anderson und Juman Malouf. Fondazione Prada. Milano 2019.