Larissa Holaschke
Wo bist du in der ZHdK anzutreffen?
Wenn gerade keine Pandemie ist, sind die Chancen gut mich im Büro bei Trends & Identity (4.E07) anzutreffen. Und natürlich im Gang – zwischen dem Unterricht, den Werkstätten, meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Fachstelle Gleichstellung & Diversity oder auf dem Weg zum Kaffeetrinken. Die zahlreichen Veranstaltungen im Toni-Areal bieten stets spannende Einblicke, hier schaue ich auch gern rein.
Mit welchen Themen beschäftigst du dich gerade persönlich?
Grundsätzlich beschäftigt mich das Politische im Design. Wie formt Gestaltung unsere Gesellschaft? Was bedeutet Partizipation, Teilhabe und Ermächtigung im Gestaltungsprozess? Und welche Verantwortung tragen wir als Designer*innen? Seit längerem liegt mein Fokus dabei auf Gender & Design. Aufbauend auf meine Masterarbeit Lipstick Tehran lancierte ich 2017 den Gender Salon, ein Forschungs- und Veranstaltungsformat, das Stereotype und Perspektiven von Gender im Design untersucht. Der Gender Salon widmet sich jeweils neuen Räumen und den dazugehörigen Alltagswelten: nach Auseinandersetzungen im Nail Salon, Boxgym oder in der Parfümerie lautet das Thema im kommenden Semester Pop: Popmusik und Popkultur. Der Diskussionsraum sollte eigentlich ein Club sein, aufgrund der aktuellen Lage wird der Gender Salon allerdings digital stattfinden müssen.
Mit wem würdest du gerne einmal zusammenarbeiten?
Es tut sich mittlerweile einiges zu intersektional feministischen und dekolonialen Perspektiven im Design, auch im deutschsprachigen Raum. Initiativen wie Teaching Design, Futuress oder depatriarchise design setzen sich für eine alternative, sozial nachhaltige und antidiskriminierende Designpraxis ein und erzählen Designgeschichte aus uns unbekannten, unterrepräsentierten Perspektiven.
Was ist deine persönliche Definition von Design?
Design formt unsere Gesellschaft und als Gestalter*innen entwerfen wir die Welt. Im Entwurf setzen wir Werte um und machen diese begreiflich. Wir entscheiden über Haltung und Platzierung des Neugestalteten in unserer Gesellschaft.