Noemi Chow
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Mein Arbeitsalltag ist in der Regel sehr abwechslungsreich, da ich sowohl als Unterrichtsassistentin als auch als Forschungsmitarbeiterin und angehende Selbständige arbeite. Konkret begleite ich Studierende, mit dem Anspruch, sie so zu fördern, dass sie ihre Ziele erreichen können. Als Forschungsmitarbeiterin der Fachrichtung Knowledge Visualization tauche ich in unterschiedlichste Wissenschaftsfelder ein und realisiere Visualisierungen und immersive Erfahrungen. Einerseits mag ich die Abwechslung, weil ich daran glaube, dass sich die verschiedenen Rollen gegenseitig befruchten. Andererseits ist es aber auch herausfordernd, keinen Posten zu vernachlässigen und eine gute Balance zu finden.
Wo bist du in der ZHdK anzutreffen?
Wenn ich nicht gerade im Assistierendenbüro sitze, dann bin ich bei den Studierenden anzutreffen. Ansonsten bin ich viel in der Forschungsschuhkiste – dieser Raum ist tatsächlich so angeschrieben – oder unterwegs zu einer Ausstellung oder einem Event, wo unsere Projekte gerade präsentiert werden.
Mit welchen Themen beschäftigst du dich gerade persönlich?
Mich beschäftigt – und das immer wieder und in verschiedenen Kontexten – die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Ich bin oft schwer beeindruckt von den Erkenntnissen unserer wissenschaftlichen Partner:innen aus der Glaziolgie, Geologie und Biologie. Nicht nur, weil sie mir vor Augen führen, wie wenig ich eigentlich über unsere natürliche Umwelt weiss. Sie motivieren mich persönlich, aber auch als Designerin, einen Beitrag daran zu leisten, dieses Wissen zugänglich zu machen.
Was treibt dich an?
Für mich persönlich ist es eine grosse Befriedigung, wenn ich eine vage Idee oder Vision in die Realität übersetzen kann. Diese Umsetzung so zu gestalten, dass sie Sinn ergibt, relevant ist und zur Diskussion anregt – das treibt mich an. Gestalte ich etwas, das die Leute etwas erkennen lässt, erfreut und entzückt, oder eher etwas, das redundant ist? Und natürlich sind es auch die Menschen um mich herum, die mich antreiben, mit ihnen gemeinsam gelungene Projekte zu realisieren.
Mit wem würdest du gerne ein halbes Jahr die Rolle tauschen?
Da könnte ich natürlich viele Personen aufzählen… Aber Marina Abramowic fasziniert mich schon lange. Ich bin ihr auch tatsächlich begegnet, als ich im Service gearbeitet habe. Ihre Kunst ist radikal, mutig, tiefgründig und berührt mich sehr. Ein halbes Jahr in ihre Gedankenwelt einzutauchen, muss befreiend sein.