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Ressourcen bewahren

Aus dem Hochschulmagazin Zett

Warum soziale Nachhaltigkeit so wichtig ist.

Eine holistische Betrachtung von Nachhaltigkeit umfasst verschiedene Dimensionen und behandelt soziale, ökologische und ökonomische Aspekte als integrale und komplementäre Bestandteile. Dabei sind die sozialen und planetaren Grenzen, innerhalb deren ein angemessenes individuelles Leben und gesellschaftliches Zusammenleben heute und in Zukunft stattfinden kann, von grundlegender Bedeutung.

Das Interesse der Künste und des Designs an sozialer Nachhaltigkeit ist nicht neu. Der «erweiterte Kunstbegriff» von Josef Beuys erhob den Anspruch, dass Kunst auf die Gesellschaft gestaltend einwirken könne. Später stellte das Human-Centered Design den Menschen mit all seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt des Gestaltungsprozesses. Heute werden mittels partizipativer Methoden Wege begangen, auf denen sich die Rollen von Künstler:innen, Gestalter:innen und der Gesellschaft zunehmend auflösen. Man begegnet sich als gleichwertige Akteur:innen in einem thematischen Rahmen.

Soziale Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Fähigkeit einer Gesellschaft, soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Wohlergehen langfristig zu gewährleisten und Zugang zu grundlegenden Ressourcen wie Bildung, Kultur, Ernährung, Gesundheit und angemessenen Lebensbedingungen zu schaffen. Indem sich auch Künstler:innen und Gestalter:innen damit auseinandersetzen, können sie einen Beitrag zu einer verantwortungsvollen, lebenswerten und kreativen Zukunft leisten. Damit nimmt die Kunst eine wichtige Position gegenüber den Naturwissenschaften und der Ökonomie ein und schafft zugleich neue Wirkungsfelder.

Care, Regeneration, Resilienz und Suffizienz sind zentrale Begriffe, mit denen wir uns an der ZHdK im Bereich der Nachhaltigkeit befassen:

  • Care steht für Fürsorge und Achtsamkeit gegenüber uns selbst, anderen Menschen und der Umwelt. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und sich um das Wohl aller Lebewesen zu kümmern.
  • Regeneration bezieht sich auf die Notwendigkeit, unsere Ressourcen und Systeme wiederherzustellen und zu revitalisieren sowie Wege zu finden, unsere Umwelt zu regenerieren.
  • Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, mit Herausforderungen und Veränderungen klarzukommen. In einer sich schnell wandelnden Welt ist es wichtig, widerstandsfähig zu sein und sich neuen Gegebenheiten anzupassen.
  • Suffizienz bedeutet, mit weniger zu leben und bewusst auf Überfluss und Verschwendung zu verzichten. Sie fordert uns dazu auf, bewusste Entscheidungen zu treffen und Konsumgewohnheiten zu überdenken.

Für re-source | Sustainability in the Arts war dies der Anlass, verschiedene Aktivitäten rund um die soziale Nachhaltigkeit anzubieten: Fermentation, um Mikroorganismen und Storytelling zur Förderung sozialer Interaktion zu nutzen, einen Gartensonntag, bei dem Kunst, Natur, Sinne und Gesundheit zusammengebracht wurden, und einen Reparatur-Workshop, bei dem gemeinsame Dinge repariert wurden, die sonst im Abfall gelandet wären. Der Schwerpunkt solcher Aktivitäten liegt weniger auf den Resultaten, als vielmehr auf den Methoden, dem Dialog und den Erkenntnissen, die sich ergeben, wenn solche Themen aus einer künstlerisch-gestalterischen Perspektive angegangen werden. Dabei werden Prozesse angestossen, die eine neue Herangehensweise an soziale Phänomene ermöglichen und dazu anregen, bestehende Haltungen zu überdenken.

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Suppentopf. Foto: Isabela Gygax.
Suppentopf. Foto: Isabela Gygax.